29 JUNI 2022 | 19 UHR | MUESUM FÜR KOMMUNIKATION, SCHAUMAINKAI 53, 60596 FRANKFURT
ZU GAST
● Ulli Janovsky (Leitung hr-iNFO)
● Carsten Knop (Herausgeber der F.A.Z.)
● Maren Urner (Professorin für Medienpsychologie an der HMKW – Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Köln)
MODERATION
● Sylvia Kuck (hr-iNFO)
Wie gut hat sich der Qualitätsjournalismus in Funk, Fernsehen, Online und Print in den Zeiten von Pandemie und Mehrfachkrise bewährt? Zwei Journalisten und eine Neurowissenschaftlerin üben (Selbst)Kritik und diskutieren konstruktive Ansätze anhand aktueller Beispiele. Als Medienpsychologin hat Maren Urner eine verbreitete „Sehnsucht nach Eindeutigkeit“ diagnostiziert, aber bei komplizierten Sachverhalten gibt es oft keine klaren, einfachen Antworten – wieviel Komplexität und „Graustufen“ sind zumutbar? Wie muss ein Informationsangebot gestaltet sein, um das Publikum bestmöglich „abzuholen“, zu informieren und zur Meinungsbildung beizutragen? Haben Fake News auch hierzulande die Wahrnehmung der Pandemie und des Krieg in der Ukraine maßgeblich beeinflusst? Was können „klassische“ Medien gut, wo überzeugen digitale Formate wie Podcasts und wie lassen sich soziale Medien sinnvoll journalistisch nutzen? In diesem Kontext fallen auch Stichworte wie „Doomscrolling“ und „False Balance“.
Die Kooperationspartner laden zum diskursiven Abend im Rahmen der Museums-Ausstellungen „Funk für Fans. Hessische Rundfunkgeschichten“ und „On Air. 100 Jahre Radio“ ein. Das Gespräch zwischen Prof. Dr. Maren Urner, Ulli Janovsky und Carsten Knop wird moderiert von Sylvia Kuck.
Aus organisatorischen Gründen der Kooperationsveranstaltung müssen ausnahmsweise auch die Mitglieder des FPC 4 € Eintritt bezahlen.
Anmeldung unter: https://eveeno.com/journalismus-in-zeiten-von-fakenews
Das Podium
Ulli Janovsky hat Germanistik und Geschichte studiert. Von 1991 bis 1997 war er – zunächst noch studienbegleitend – als Redakteur, Reporter und Nachrichtensprecher für den Mitteldeutschen Rundfunk tätig. Seit 1999 ist er im Hessischen Rundfunk als Redakteur beschäftigt, seit 2008 kennen ihn die Hörerinnen und Hörer als „Station Voice“ von hr-iNFO. Hauptamtlich war er mehr als ein Jahrzehnt lang Hörfunk-Nachrichtenchef im Hessischen Rundfunk. Im November 2021 übernahm er die Gesamtleitung von hr-iNFO, dem (in seinem Verbreitungsgebiet) erfolgreichsten Info-Radiosender im ARD-Verbund.
Carsten Knop wurde 1969 in Dortmund geboren. Auf das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster folgte 1993 das Volontariat im Hause der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Daran schloss sich 1995 die erste Redakteursstelle an: als Korrespondent für die „Börsen-Zeitung“ wechselte er nach Düsseldorf. Daran anschließend arbeitete Knop als Wirtschaftskorrespondent für die FAZ in New York und San Francisco. Seit 2003 ist er wieder in Frankfurt, leitete viele Jahre lang die Unternehmensberichterstattung und war später auch für Wirtschaftsnachrichten zuständig. Von Anfang 2018 bis März 2020 zeichnete er als Chefredakteur für die digitalen Produkte verantwortlich, seit April 2020 ist einer der vier Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen.
Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin und Professorin für Medienpsychologie an der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Sie studierte Kognitions- und Neurowissenschaften, u. a. an der McGill University in Montreal, und wurde am University College London promoviert. 2016 gründete sie das erste werbefreie Online-Magazin „Perspective Daily“ für Konstruktiven Journalismus mit. Sie leitete die Redaktion bis März 2019 als Chefredakteurin und war Geschäftsführerin. Ihre beiden Bücher „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ (Droemer 2019) und „Raus aus der ewigen Dauerkrise“ (Droemer 2021) sind SPIEGEL-Bestseller.
Sylvia Kuck hat in Köln volontiert. Nach journalistischen Stationen beim Kölner Stadt-Anzeiger und Radio Luxemburg, kam sie über Hildesheim nach Nürnberg und moderierte bei einem der ersten deutschen Privatradios. Beim Bayerischen Rundfunk drehte sie für die Frankenschau, bis es sie Ende der Achtziger ins Rhein-Main-Gebiet verschlug. Beim Hessischen Rundfunk war sie am Aufbau der Welle hr4 beteiligt und gehörte später auch zur Gründungscrew von hr-iNFO – als Moderatorin, Redakteurin und programmverantwortliche Chefin vom Dienst. Als Reporterin gewann sie unter anderem den Hugo-Junkers-Preis und den Medienpreis der Luft- und Raumfahrt. Sie engagiert sich außerdem im Personalrat des Hessischen Rundfunks und im DJV Hessen.