13. JUNI 2024 | GANZTÄGIG | BERLIN
UNSERE GESPRÄCHSPARTNERINNEN UND GESPRÄCHSPARTNER
● Christoph Schwennicke (Bereichsleiter Exklusiv und Mitglied der Chefredaktion bei t-online)
● Bianca Schwarz (Hörfunkkorrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio)
● Philip Brost (Hörfunkkorrespondent im ARD-Hauptstadtstudio)
ARD-Hauptstadtstudio und t-online
Fortbildungsreise nach Berlin zu zwei sehr unterschiedlichen Medien
Dass t-online ein ernst zu nehmendes Nachrichtenportal mit beachtlichem Erfolg ist, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. So berichtete Christoph Schwennicke, Mitglied der Chefredaktion, beim Besuch des FPC in Berlin, er erhalte auf das Nennen seines Mediums immer noch gelegentlich die Antwort: „Ach so, Du schreibst jetzt für das Telefonbuch.“ Schwennicke, der im Jahr 1993 den Journalistenpreis des FPC für seine Berichterstattung über den gelben Regen in Schwanheim erhalten hatte, schilderte die anspruchsvollen journalistischen Ambitionen seiner Redaktion. Man wolle Informationen für alle leicht zugänglich machen, die Mitte repräsentieren, eine Stimme der Vernunft sein und investigative Recherchen vornehmen. Da das Online-Medium kostenlos zugänglich ist, muss die Arbeit durch Anzeigen finanziert werden. Schwennicke machte kein Hehl daraus, dass dies durchaus ein Spannungsverhältnis zwischen der Relevanz von Nachrichten und der Reichweite mit sich bringe. Die Zwänge des schnellen Online-Journalismus prägten auch die Arbeit seiner Redaktion. Die Journalistinnen und Journalisten müssten in der Regel zu einem Artikel auch drei Fotos und drei Überschriften liefern, damit je nach Resonanz im Netz die Aufmachung der Nachricht umgehend geändert werden kann. Intern gibt es die Anforderung, dass nach dem Bekanntwerden eines Ereignisses drei Minuten später die erste Meldung von t-online veröffentlicht werden soll. Zusammen mit seiner Kollegin Michaela Fischer hob Schwennicke hervor, dass t-online kein originäres Medienhaus sei, sondern sich der Werbeflächenvermarkter Ströer ein Medium leiste. Im Hauptstadtstudio der ARD empfingen den FPC die beiden vom hr entsandten Reporter Bianca Schwarz und Philip Brost, die wie ihre Kolleginnen und Kollegen auch für fünf Jahre aus Berlin berichten. Insgesamt arbeiten in dem Gebäude an der Wilhelmstraße 30 Hörfunkjournalisten, die zum Teil auf Themen spezialisiert sind, sich aber auch gegenseitig vertreten müssen. Dieser Pool bedient sämtliche Anforderungen der verschiedenen Wellen der Landesrundfunkanstalten. In den morgendlichen Redaktionskonferenzen koordinieren die Chefs vom Dienst die Angebote aus Berlin und die Anforderungen der einzelnen Sender. Während Philip Brost über die Betreuung des Ressorts Wirtschaftsministerium berichtete, gab Bianca Schwarz recht freimütig Einblicke in die Arbeit an ihrem Spezialthema AfD. Beide nahmen sich viel Zeit, um die zahlreichen Fragen der FPC-Gruppe zu beantworten. Wie immer war auch diese Fortbildungsreise von morgens 7 Uhr bis abends um 22 Uhr mit einigen Anstrengungen verbunden, aber die Teilnehmer waren mit den Gesprächen sehr zufrieden und voll des Dankes an den FPC