Spitze Zielgruppen und breites Publikum – Ärzte Zeitung, Chrismon, Textilwirtschaft / Leser-Blatt-Bindung und Online-Strategien

03 JULI | 19.30 UHR | IN PRÄSENZ IM FRANKFURTER PRESSECLUB, ULMENSTR. 20, 60325 FRANKFURT

ZU GAST
Denis Nößler (Chefredakteur der Ärzte Zeitung)
Ursula Ott (Chefredakteurin von Chrismon)
Michael Werner (Chefredakteur der TextilWirtschaft)

MODERATION
Jana Sauer (Prösidentin des FPC)

Andere Zielgruppen – ähnliche Probleme

Ärzte-Zeitung, Chrismon und Textilwirtschaft zu Gast im FPC

Leser-Blatt-Bindung, Social Media und die Grenzen künstlicher Intelligenz waren Themen im Gespräch mit drei ganz unterschiedlichen Medien, die zu Gast im FPC waren. Auch wenn diese Publikationen nicht den gleichen Bekanntheitsgrad haben wie die bundesweiten Tageszeitungen, sind sie doch in ihrer Zielgruppe von großer Bedeutung. Obwohl die Publikationen sehr unterschiedlich sind, haben sie vergleichbaren Probleme aber jeweils ganz anderen Lösungsansätze. Zu Gast auf dem Clubabend des FPC waren die Ärzte-Zeitung mit Chefredakteur Denis Nößler, das evangelische Monatsmagazin Chrismon mit Chefredakteurin Ursula Ott und die Textilwirtschaft mit Chefredakteur Michael Werner. Das Eingehen auf den Leser, um damit eine möglichst starke Bindung an ihn zu erreichen, ist ein Kernelement der Arbeit der Chrismon-Redaktion. Nach der Schilderung von Ursula Ott werden zahlreiche Themen des Monatsmagazins aus dem Kontakt zu Lesern entwickelt. „Wir schreiben oft über unsere Leser“. Zum einen ergäben sich daraus lebensnahe Themen und die Leser nähmen sich auch mit ihren Anregungen ernst genommen. Für Denis Nößler von der Ärzte-Zeitung bedeutet die Orientierung am Leser demgegenüber eine neue Orientierung in seinem Haus. Die Ärzte-Zeitung verstehe sich traditionell als unabhängige – also nicht von einem Verband oder einer Interessensvertretung finanzierte – Zeitung, die einer kritischen Berichterstattung über das Gesundheitswesen verpflichtet sei. Die stets wachsende Bedeutung von Online-Produkten fordere aber eine stärkere Orientierung an den Wünschen der Leser. Die gesamte Redaktion für diesen Wandel zu gewinnen, sei nicht immer ganz einfach. Michael Werner von der Textilwirtschaft sah als ein wichtiges Mittel der Leserbindung die Profilierung der Journalisten als fundierte Kenner der Materie und als seriöse Berichterstatter an. Dadurch wachse auch das Vertrauen in die gesamte Publikation. Von Moderatorin Jana Sauer auf die Aktivitäten bei den Social Media angesprochen, beschrieb Ursula Ott das Netz für die eigene Publikation als eher untergeordnet in seiner Bedeutung für Chrismon. Das Magazin wird als Print-Ausgabe mit einer Auflage von 1,5 Millionen großen Zeitungen beigelegt. Entsprechend bewegt sich nach Darstellung von Ott der Etat für Aktivitäten im Netz wenig über Null. Ein interessantes Marketingwerkzeug sei jedoch ein Wettbewerb, in dem Gemeinden Projekte vorstellten, über die dann per SMS abgestimmt werde. An diese Interaktion beteiligten sich weit über hunderttausend Menschen. Die Textilwirtschaft hat dagegen fast 80.000 Follower auf Facebook und 40.000 auf Linkedin, die auf diesen Wegen an die Bezahlschranke herangeführt würden. Die Ärzte-Zeitung produziert zwei Newsletter pro Tag und drei Podcasts in der Woche und ist mit einer aktuellen Homepage unterwegs. Für Instagram und ähnliche Kanäle eignen sich die Themen Denis Nößler zufolge nicht. Einig waren sich die Podiumsgäste in der Beschreibung der Grenzen der künstlichen Intelligenz. Auf die Menschen zuzugehen und empathisch über sie zu schreiben, das könne nun einmal keine Maschine, meinte Ott. Den persönlichen Austausch mit den Menschen hielt auch Werner für unersetzlich. Doch das einfache Nachrichtengeschäft auf der Basis von Presseerklärungen, das werde schon bald die künstliche Intelligenz übernehmen, sagte Denis Nößler voraus. An diesem sehr anregenden Abend wurden den Teilnehmern bisher wenig bekannte Seiten der Medienstadt Frankfurt vor Augen geführt.

Aufzeichnung der Veranstaltung auf unserem YouTube-Kanal

Denis Nößler
Foto © Daniel Werjant
Ursula Ott
Foto © Katrin Binner
Michael Werner

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