Die Zukunft der ARD – Programmdirektorin Christine Strobl über Ihre Ziele

22 SEPTEMBER 2022 | 19.30 UHR | IN PRÄSENZ IM FRANKFURTER PRESSECLUB

ZU GAST
Christine Strobl (ARD-Programdirektorin)

MODERATION
Michael Ridder (Redakteur – Evangelischer Pressedienst)

Reaktion auf geänderte Sehgewohnheiten

Programmdirektorin Christine Strobl über die ARD-Mediathek

Die Mehrzahl der Zuschauer wird in rund zehn Jahren nicht mehr linear das Fernsehen konsumieren, sondern sich über die Mediathek sein eigens Programm zusammenstellen. Diese Einschätzung hat während des Clubabends des FPC die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl gegeben. Der Trend sei eindeutig, auch wenn es punktuell derzeit noch gelinge, große Zuschaueranteile um das „Lagerfeuer“ zu versammeln, wie etwa Sonntagabend beim Tatort oder bei der Samstagabendshow. Daher sieht Strobl es als ihre Aufgabe an, auf die sich ändernden Sehgewohnheiten zu reagieren und die Mediathek möglichst attraktiv zu gestalten, damit die Zuschauer der ARD auch in diesem Format erhalten bleiben. Als einen weiteren Trend, der stark durch internationale Streaming-Plattformen beeinflusst werde, führte die Programmdirektorin die wachsende Bedeutung von Serien an. Einzelne Filme hätten es in der Zuschauergunst sehr viel schwerer als Serien. Insofern biete die ARD im Jahr rund 25 neue Serien an. Von Moderator Michael Ridder auf die aktuelle Diskussion über Einsparpotentiale bei den Öffentlich-Rechtlichen angesprochen, berichtete Christine Strobel über zahlreiche Kooperationen mit dem ZDF. So gebe es die Absprache, sich bei Großereignissen in der Berichterstattung abzuwechseln. Lediglich zwei Ausnahmen seien in dieser Vereinbarung enthalten, nämlich die Queen und der Papst. Daher hätten auch beide Sender über die Trauerfeier für die Queen den ganzen Tag über live berichtet. Allerdings habe die ARD dafür kein großes Team nach London geschickt. Als weitere Beispiele führte sie das gemeinsame Morgen- und Mittagmagazin, die Kooperation bei den Olympischen Spielen in China und den gemeinsamen Aufbau der Mediathek an. Die Kooperation der beiden Sender sei auch jetzt schon für den Zuschauer wahrnehmbar, da z.B. der Tatort auch in der ZDF-Mediathek zu finden sei. Auf die Vorwürfe gegen die ehemalige Intendantin des RBB angesprochen, meinte Strobl, dieses Verhalten sei – unabhängig von der juristischen Bewertung – nicht in Ordnung. Menschen in dieser Position müssten sich moralisch einwandfrei verhalten und auch Vorbilder sein.

Christine Strobl
Foto © ARD/Laurence Chaperon
Michael Ridder
Foto © epd-bild/Heike Lyding

Aufzeichnung der Veranstaltung auf unserem YouTube-Kanal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert