FPC Hausbesuch bei der FFH Mediengruppe – Die Zukunft von Digital Audio und New Work

Die FFH Mediengruppe setzt ganz auf die Digitalisierung des Radios. Während eines Hausbesuchs des FPC bei dem Sender in Bad Vilbel gab Geschäftsführer Marco Maier die Einschätzung, dass in den dreißiger Jahren die Nutzung des Online-Radios größer sein wird als die des terrestrischen. Da jedoch schon jetzt die Hörerzahlen des linearen Radios sinken, wirkt die Mediengruppe mit dem Ausbau des Digitalen mit derzeit 80 verschiedenen Streaming-Kanälen entgegen. So gelingt es laut Maier, die Zahl von rund drei Millionen Hörern am Tag zu halten, was für die Werbeeinnahmen von großer Bedeutung ist. Diese Online-Angebote sind zum Teil interaktiv und enthalten spielerische Elemente, die von den
Hörern auch gerne angenommen werden. So können die Nutzer in dem Programm „Leider geil“ jeweils zwischen zwei zur Wahl gestellten Songs abstimmen. Mit der Teilnahme an Votings oder auch Nutzung von Kommentarfunktionen können die Hörer dann Punkte, Abzeichen und schließlich auch durchaus erhebliche Rabatte für den Einkauf von Produkten von Kooperationspartnern des Senders erwerben. Mit dieser sogenannten Gamification wird nach Darstellung des Geschäftsführers auch die Bindung der Hörer an den Sender verstärkt. Weiter bietet der Sender auf den mit einem + bezeichneten Kanälen seinen Nutzern eine Individualisierung der Titelauswahl an. Wer z.B. eine Präferenz für Rock-Musik bekundet, für den werden in der Live-FFH-Sendung bestimmte Plätze mit zusätzlichen Rocksongs bestückt. Ähnlich wie bei Amazon-Einkäufen arbeitet die FFH Mediengruppe auch mit Musikempfehlungen, nach dem Motto: wenn Ihnen dieser Titel gefallen hat, könnte Sie auch jener interessieren. Künstliche Intelligenz spielt natürlich auch in Bad Vilbel eine Rolle. In der Testphase befinden sich die Verkehrsansagen. Der Hörer soll den Service erhalten, dass er auf seiner Strecke jederzeit die ihn betreffende Störung erhält. Angesagt werden kann dies in gewissen Channels von einer Computerstimme, die als solche aber auch ausgewiesen wird. Bei einem Gang durch die Redaktionsräume erläuterte der Leiter des Hit Radio FFH-Changemanagements Marco Müller die Ziele der aktuellen räumlichen Umgestaltung. Die Angestellten sollten wieder vermehrt freiwillig in den Sender kommen und sich mit den Kolleginnen und Kollegen dort direkt austauschen. Wichtige Voraussetzung sei, dass in den Redaktionsräumen eine „Wohlfühlatmosphäre“ herrsche. Um das zu erreichen, wurden die Mitarbeiter in dem Umgestaltungsprozess immer wieder um ihre Meinung gefragt. Ganz gezielt wurde für jedes Stockwerk eine sehr qualitätsvolle Kaffeemaschine angeschafft um dort einen ganz natürlich entstehenden Kommunikationstreff zu schaffen. Das Großraumbüro ist zudem durch verschiebbare Wände etwas untergliedert worden und auch die Akustik wurde verbessert. Für Besprechungen und Brainstormings wurden offene Räume geschaffen. Die Aufhebung von festen Arbeitsplätzen hätten die Mitarbeiter allerdings abgelehnt. Müller erläuterte, dass die Folgen der Corona-Jahre immer noch durch einen Hang zum Homeoffice zu spüren seien. Aber die Umgestaltung der Räume zeige auch schon deutliche Erfolge und ziehe die Mitarbeiter wieder mehr in das Büro in Bad Vilbel. Die FFH Mediengruppe gewährte den Teilnehmern spannende Einblicke in ihre innovative Tätigkeit.