28. September 2021 | 19.30 Uhr | IN PRÄSENZ IM FRANKFURTER PRESSECLUB UND als Livestream auf YouTube und Facebook
Zu Gast
● Juergen Boos (Direktor der Frankfurter Buchmesse)
Moderation
● Carsten Knop (Vizepräsident des FPC)
Trotz Pandemie bleibt die Buchmesse international
Direktor Jürgen Boos zu Gast im FPC
Die Buchmesse ist wieder da und zwar vom 20. Bis 24. Oktober auch als Präsenz-Veranstaltung. Das hat erleichtert und auch optimistisch ihr Direktor Jürgen Boos während des Clubabends im FPC erläutert. Die Szene der großen deutschen Verlage werde sich komplett präsentieren und zusätzlich kämen noch 160 Verlage, die noch nie auf der Messe waren. Sehr zufrieden zeigte Boos sich auch darüber, dass selbst unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie ein Drittel der Aussteller aus dem Ausland komme und zwar aus 74 Ländern. Natürlich werde Corona auch diesmal eine Rolle spielen. So seien pro Tag nur 25.000 Besucher zugelassen, die Tickets müssten vorher elektronisch bestellt werden und für jeden Tag einzeln. Dauerkarten gebe es in diesem Jahr nicht. Derzeit seien schon pro Tag fünf- bis sechstausend Karten gebucht. Bei dem Thema der Abstandsreglungen appellierte Boos an die Vernunft und Eigenverantwortung der Gäste, die Situation sei ähnlich wie in einer Buchhandlung. Von Moderator Carsten Knop auf die hohen Zahlen von über 300.000 Besuchern im Jahr 2019 angesprochen, meinte Boos, es gehe diesmal ganz sicher nicht darum Rekorde aufzustellen, sondern hohe Qualität zu liefern. Aber die Wirkung der Messe werde auch durch zahlreiche Live-Übertragungen von ARD und ZDF deutlich verstärkt. Großen Wert legte Boos darauf, dass die Messe in der Stadt durch zahlreiche Lesungen und andere Veranstaltungen präsent sein werde. Boos wies zudem auf die starke Unterstützung und Förderung durch die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters und den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier hin. Dies habe der Messe vor allem im vergangenen Jahr geholfen, sehr erfolgreich die Digitalisierung voranzutreiben und zum Beispiel eine Rechteplattform einzurichten. Der Förderung durch den Bund ist es auch zu verdanken, dass rund 400 Titel aus dem Gastland Kanada im Vorfeld übersetzt und damit dem deutschen Publikum zugänglich gemacht werden konnten. Ein bisher nur in Fachkreisen bekanntes Problem sprach Moderator Knop mit der Frage an, ob es denn für den Druck von Büchern noch genug Papier gebe. Denn da im vergangenen Jahr weniger gedruckt worden sei, stehe nun weniger recycling-Papier zur Verfügung, das bedeute auch für die Zeitungen eine Schwierigkeit. Boos sah darin ebenfalls ein Problem, führte es jedoch auf die Zunahme der Verpackungen im Amazon-Vertrieb zurück. Aber er wendete das Gespräch gleich wieder optimistisch mit der Bemerkung: „Toll, dass wir über Papier reden.“ Nachdem Boos vor genau einem Jahr am Tag der Absage der Buchmesse beim FPC zu Gast war, konnte er diesmal deutlich optimistischer auf das Großereignis einstimmen. Knop beschloss das sehr anregende und informative Gespräch mit dem Hinweis: “Das wird keine normale aber eine besonders tolle Messe.”